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Die Operative Gynäkologie besteht aus den Teildisziplinen Gynäkologische Onkologie, Senologie, Urogynäkologie und Allgemeine Gynäkologie. Die Bandbreite der Anforderungen reicht von kurzen diagnostischen Eingriffen bis zu komplexen, interdisziplinär geführten Operationen.

Den Krebs besiegen

Fast jede zweite Krebserkrankung der Frau betrifft die Brust oder das weibliche Genitale. Die Gynäkologische Onkologie gehört daher zu den wichtigsten Disziplinen des Faches.

Gynäkologische OnkologInnen beraten, behandeln und begleiten Frauen in einer extremen Lebensphase mit einer Krebserkrankung. Dank der modernen Medizin können wir in den meisten Fällen eine deutliche Lebensverlängerung oder gar Heilung erzielen. Durch moderne diagnostische Verfahren und spezialisierte operative und/oder konservative Methoden können Karzinome radikal therapiert werden, ohne dass es immer zu massiven Nebenwirkungen kommen muss. Zu nennen sind hier minimal-invasive und robotisch gestützte Operationen, Sentinelverfahren bei der Lymphknotengewinnung sowie moderne Chemotherapien und neuartige Antikörperverfahren, die auf eine Achillesferse des Tumors zielen.

Übrigens: Krebsvorsorge und Krebsimpfung wurden von GynäkologInnen erfunden. Wer also neben der klinischen Tätigkeit gerne auch forschen möchte, ist in diesem Fach genau richtig.

Interdisziplinäres Arbeiten vom Feinsten

Die Senologie stellt die Lehre der weiblichen, in wenigen Fällen auch der männlichen, Brust dar (Operative und Konservative Gynäkologie) und beschäftigt sich in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen mit Prävention, Diagnostik und Therapie gut- sowie bösartiger Befunde.

Das Erkrankungsspektrum der Senologie reicht von zahlreichen gutartigen Krankheitsbildern wie Zysten, Fibrome, Lipome und Mastopathien bis hin zu bösartigen Tumorerkrankungen. Auch wenn jede achte bis zehnte Frau in Deutschland in ihrem Leben an Brustkrebs erkrankt, bestehen bei einer guten Diagnostik und Therapie hohe Chancen, die Krebserkrankung rechtzeitig und erfolgreich behandeln zu können.

Therapeutisch stehen neben Chemo- und Strahlentherapien endokrine, immunologische und chirurgische Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl, die individuell auf die einzelne Patientin abgestimmt werden. Nicht nur die spannende interdisziplinäre Zusammenarbeit mit PalliativmedizinerInnen, RadiologInnen, PsychoonkologInnen und PhysiotherapeutInnen, sondern auch die zahlreichen Möglichkeiten im Bereich der Erforschung neuer Therapieansätze machen die Senologie zu einem so reizvollen und abwechslungsreichen Fachgebiet.

Lebensqualität erhalten

Die Urogynäkologie ist ein faszinierender Teilbereich der Gynäkologie, der sich vor allem mit Harninkontinenz und Beckenbodenbeschwerden beschäftigt. Aufgrund des extrem positiven Einflusses auf die Lebensqualität ist die Arbeit als UrogynäkologIn mit viel Freude verbunden.

Harninkontinenz, Beckenbodenbeschwerden und andere urogenitale Krankheitsbilder können die Lebensqualität stark einschränken. Patientinnen ziehen sich aus ihrem sozialen Leben zurück, psychisch-soziale Probleme sind mögliche Folgen. Hier kann die Urogynäkologie helfen, für die ihr euch aufgrund der Komplexität der Thematik auch spezialisieren könnt. Zur Diagnostik werden hier neben vaginalen Untersuchungen urodynamische Messungen oder Beckenbodensonographien durchgeführt. 

Die Behandlung von Beckenbodenfunktionsstörungen umfasst vielfältige konservative und operative Möglichkeiten. Medikamentöse Therapien, Pessareinlagen sowie moderne Formen der physiotherapeutischen Behandlungen sind ein erster Start. Unterschiedliche vaginale und abdominale, zumeist endoskopische Operationstechniken mit körpereigenem Material oder Netzeinlagen gestatten für jede Patientin eine individualisierte Therapie.

Es ist möglich, ein Zertifikat für FachärztInnen (AGUB I-III) durch die Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und plastische Beckenbodenrekonstruktion e. V. (AGUB) zu erwerben.

 

Enorm vielseitig aufgestellt

In der Allgemeinen (Operativen) Gynäkologie findet sich das ganze Spektrum der klassischen Chirurgie-Verfahren wieder. Sie umfasst die Erkrankungen des inneren und äußeren weiblichen Genitales und der Brust. Die verschiedensten Therapiekonzepte und die Vielseitigkeit der Zugänge machen den Bereich beruflich attraktiv.

Wer chirurgisch tätig sein möchte, wird in der Operativen Gynäkologie seine Erfüllung finden. Die operativen Möglichkeiten sind vielfältig – von kleinen ambulanten Eingriffen wie Konisationen und Gebärmutterausschabungen bis zu großen gynäko-onkologischen Operationen per Längslaparotomie in Kooperation mit viszeral-chirurgischen KollegInnen. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, sind anatomische Versiertheit und handwerkliches Geschick unverzichtbar.

AssistenzärztInnen werden Schritt für Schritt an das Operieren herangeführt. Sobald ihr kleine ambulante Eingriffe beherrscht, kommen größere Eingriffe mit anderen Zugangswegen hinzu – die diagnostische Laparoskopie, das Handling der Instrumente und der Kamera sowie die Orientierung im kleinen Becken. Darauf folgen die Anleitung zur endoskopisch-operativen Tätigkeit und die Schulung der Feinmotorik. Außerdem kommen noch vaginale, abdominale und brustchirurgische Eingriffe hinzu. Ein spannendes Feld.

Geburtshilfe

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Konservative Gyn