Die drei Pfade der Gynäkologie und Geburtshilfe
Angehende ÄrztInnen haben oft noch keine genaue Vorstellung von ihrer medizinischen Laufbahn. Die Gynäkologie eröffnet drei grundsätzliche Karrierepfade mit jeweils anderen Schwerpunkten. Je nach Typ, Ambition und Interesse bieten sich für euch Tätigkeiten im klinischen Bereich, in einer niedergelassenen Praxis oder auf Forschungsebene an.
Langeweile ist nicht drin
Zum Glück hat fast jede größere Klinik in Deutschland eine gynäkologische Abteilung. Hier könnt ihr die enorme Vielseitigkeit des Faches erleben.
Neben der Routineversorgung werden in der Klinik auch viele spezialisierte Eingriffe gemacht – von laparoskopischen und abdominalchirurgischen Operationen bis hin zu rekonstruktiven Eingriffen.
Zusätzlich kommen die Geburtshilfe und die abwechslungsreiche Arbeit im Kreißsaal hinzu. Langweile ist also nicht drin! Neben den ausgezeichneten Karrieremöglichkeiten ist diese Vielfalt der medizinischen Herausforderungen ein wichtiger Grund, auch nach der Facharztprüfung in der Klinik zu bleiben.
Vertrauen, Freiheit, Feierabend
Deutschland besitzt ein einzigartiges Netz aus niedergelassenen GynäkologInnen. Sie begleiten ihre Patientinnen oft jahrzehntelang und deshalb auch besonders vertrauensvoll. Meist arbeiten sie eng mit den benachbarten Frauenkliniken zusammen.
In einer eigenen niedergelassenen Praxis oder Gemeinschaftspraxis könnt ihr hohe Flexibilität und geregelte Arbeitszeiten mit hoher Entscheidungskompetenz und wirtschaftlicher Freiheit kombinieren. Lästige administrative Aufgaben können sich deutlich verringern, wenn ihr euch anstellen lasst oder in einem medizinischen Versorgungszentrum zusammenschließt.
Zukunft entsteht aus Ideen
Gynäkologie und Geburtshilfe sind ideale Disziplinen für Forschung und Lehre. Von der Grundlagenforschung über die translationale Forschung bis zu klinischen Studien gibt es hier Top-Chancen für innovatives, kreatives Denken.
Besonders auf den Gebieten Onkologie und operative Verfahren wurde in den letzten Jahren Spitzenforschung betrieben. Auch die molekulare Laborforschung und die Forschung in der Medizintechnik gewinnen an Bedeutung. In vielen geförderten Forschungs- und Weiterbildungsprogrammen könnt ihr Forschung und klinische Tätigkeit vereinen. Wer Clinician Scientist werden möchte, erhält zum Beispiel geschützte und für die Facharztweiterbildung anrechenbare Forschungszeit!